Huhu meine Lieben,
heute geht es weniger um mich als um meine Mama.
Das hier wird auch kein fröhlich, freundlicher Blog, wie man dem Titel entnehmen kann.
Es geht mir eher darum mir mal alles von der Seele zu schreiben anstatt euch zu motivieren oder ähnliches. Also macht euch auf einen langen Text gefasst.
Vorgeschichte
Meine Mutter ist seit 15 Jahren Zeitungsausträgerin und bekam vom einen auf den anderen Tag fürchterliche Schmerzen im Bereich der Hüfte und des Knies.
Erster Gedanke: Falsch laufen.
Also wird Gymnastik geschrieben.
1. Monat krankgeschrieben.
Die Schmerzen hören nicht auf, Juckreiz kommt dazu und bringt sie dazu sich blutige Wunden am ganzen Körper zuzuholen. Kein Arzt weiß, was das ist.
Rückenschmerzen, Seitenschmerzen.
Die Ärzte gehen von Rückenproblemen aus.
Etliche Untersuchungen später. (11 Wochen insgesamt mit unerträglichen Schmerzen und Wunden...)
...
Heutiger Tag
Heute sollte es wieder zum Hausarzt gehn, ich ging aus dem Haus, wünschte ihr viel erfolg und ging in die Schule. Um 11 Uhr klingelte mein Handy. Ich ging aufs Klo und rief zurück, meine Schwester war es gewesen.
"Ich habe Mama ins Krankenhaus gefahren. Diagnose: Bauchspeicheldrüsenkrebs, nicht operabel."
Hm. Super.
Ich weiß auch nicht, was ich denken soll. Ja, es ist schlimm - meine Mama wird wahrscheinlich höchstens eine Hand voll Jahre zu Leben haben.
Und trotzdem habe ich keine einzige Träne vergossen.
Diese Gefühlskälte ist mir schon oft aufgefallen. Egal ob jemand starb, einen Unfall hatte oder ähnliches... ich war einfach nie schockiert, traurig oder geschockt. Es war einfach Fakt.
Viele Freunde und Bekannte können es gar nicht fassen und ich stehe da und denke schon wieder an etwas anderes.
Früher war ich ein sehr emotionaler Mensch, ich konnte mit jedem mitfühlen, trösten und Hoffnung geben. Heute würde ich wahrscheinlich hilflos den Kopf tätscheln, wenn jemand zu mir käme und sich ausheulen würde.
Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte. Vielleicht liegt es an meiner Vergangenheit (SVV, Mobbing, Selbstverachtung etc...) oder an meiner Erziehung (wenig Liebe etc.).
Vielleicht kommt es noch anders, wenn ich sehen muss, wie meine Mutter in der Erde verschwindet, aber irgendwie geht das alles an mir vorbei. Ich habe sehr wohl realisiert, dass ich jetzt den Haushalt schmeißen muss und alles, aber irgendwie berührt es mich nicht. Ich sehe es als "Training" für mein späteres Leben im eigenen Haushalt, dort muss ich auch alles selbst machen.
Kennt ihr so was auch?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen